ADHS und Elektrosmog

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ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung. Es handelt sich um eine neurobiologische Erkrankung, die typischerweise in der Kindheit oder im Jugendalter auftritt und sich durch Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität auszeichnet. Es wird angenommen, dass das Krankheitsbild auf eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren zurückzuführen ist. Dabei wird heute auch Elektrosmog als Umweltfaktor von ADHS bezeichnet.

Starke Zunahme von ADHS
In den letzten Jahrzehnten wurde ein Anstieg der ADHS-Diagnosen beobachtet. In den USA wurde zwischen 1990 und 2015 ein Anstieg von 819 % festgestellt. Dies kann zum Teil auf eine verbesserte Erkennung und Diagnose zurückzuführen sein, da mehr Fachkräfte und Eltern sich der Symptome und Merkmale von ADHS bewusst sind. Andererseits fällt dies auch in die Zeit des Ausbaus des Mobilfunknetzes.
Fachleute vermuten, dass Umweltfaktoren wie Stress, mangelnde körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung und übermässiger Medienkonsum sowie Umweltgifte zu einem Anstieg der ADHS-Fälle beitragen könnten.

Elektrosmog und ADHS
Offiziell besteht noch keinen gesicherter Zusammenhang zwischen nicht-ionisierender Strahlung wie beispielsweise Mobilfunk/WLAN und ADHS. Allerdings gibt es beunruhigende Zahlen, derer man sich oft wenig bewusst ist. So zeigte eine süddeutsche Studie der Universität München beachtenswerte Resultate:

  • Jugendliche, die am stärksten elektromagnetischen Wellen ausgesetzt waren, zeigten doppelt bis über dreimal so viele Verhaltensschwierigkeiten im Vergleich zu Gleichaltrigen mit weniger Strahlung.2 Beachtenswert ist, dass sämtliche der über 2’400 Kinder dieser Studie Werten ausgesetzt waren, die deutlich unter den Grenzwerten lagen.
  • In einer grossen dänischen Studie mit 13‘159 Kindern zeigte sich, dass diejenigen die während, aber auch nach der Schwangerschaft der Strahlung von Mobilfunktelefonen ausgesetzt waren, eine 80 % höhere Wahrscheinlichkeit für emotionale und hyperaktive Verhaltensschwierigkeiten beim Eintritt ins Schulalter hatten.3
  • Die Dichte an Mobilfunkapplikationen nimmt laufend zu. Viele Familien verfügen über 20 bis 30 Geräte in ihrem Haushalt, die teilweise konstant nicht-ionisierende Strahlen abgeben. Sich diesen zu entziehen wird zunehmend schwierig, obschon die wissenschaftlichen Gefahren durch zahlreiche Studien belegt sind. Der nächtliche Gebrauch von Mobiltelefonen führt zu schlechterem Schlaf, vermehrter depressiver Stimmung, vermindertem Selbstwertgefühl und weniger Bewältigungsstrategien.4

Gereiztheit und Depression typisch für Mikrowellen

Elektromagnetische Felder aktivieren weit unterhalb der Grenzwerte die spannungsgesteuerten Calcium-Kanäle in unseren Zellen. Dies flutet das Zellinnere vorerst mit Calcium und führt dann zu einer Kaskade von biochemischen Reaktionen. Häufige Mobilfunkanwendungen können neuropsychiatrische Zustände hervorrufen. Zu den typisch erwähnten Veränderungen durch sogenannte Mikrowellen gehören Depression, Müdigkeit, Gereiztheit, Angstzustände und Appetitverlust.5  In diesen Zusammenhang wird ADHS mit Elektrosmog in Verbindung gebracht.

Anstieg von Ritalin-Rezepten zeitgleich mit Mobilfunk-Ausbau

Zwar kein Beweis, aber dennoch bemerkenswert ist die von Fachleuten festgestellte Zunahme von verschreibungspflichtigem Methylphenidat (Ritalin, Concerta, Medikinet): „… der rasante Anstieg für die Verschreibung von Methylphenidat [fällt] in eine Zeit, in der Mobilfunk und andere drahtlose Technologien stark ausgebaut werden und stellt damit eine offene Frage für die Forschung dar.“6

Grenzwerte
Die Verordnung über nicht-ionisierende Strahlung (NISV) regelt nur ortsfeste Anlagen, nicht aber WLAN-Router, die meist mit 2.45 GHz senden oder Bluetooth und Handy. In vielen Haushalten befinden sich daher Bereiche mit Belastungswerten, welche die empfohlenen Vorsorgewerte um das 1000-fache (!) übersteigen. Auch Repeater und intelligente Geräte tragen zu hohen Leistungsflussdichten bei. Die Expertengruppe des BAFU hat 2021 athermische Effekte auch im Bereich der Anlagegrenzwerte (z.B. Mobilfunkantennen) bestätigt.7

Behandlung und Prognose
ADHS wird durch eine Vielzahl von Therapien behandelt, darunter Medikamente, Verhaltenstherapie und Bildungs- und Verhaltensmodifikationen. Obwohl ADHS eine lebenslange Erkrankung sein kann, lernen viele Menschen mit ADHS erfolgreich, mit ihren Symptomen umzugehen und führen ein erfülltes Leben.

Fazit
Nebst der ärztlich verordneten Therapie und der Begleitung durch Fachleute ist es in der Regel sehr empfehlenswert, die Menge an hochfrequenter Strahlung, denen Kinder und Jugendliche ausgesetzt sind, deutlich zu reduzieren.

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